Lückenbebauung: Auswüchse verhindern

Das Thema Lückenbebauung bewegt die Menschen in Leer: Fast 80 Männer und Frauen waren der Einladung des SPD-Ortsvereins Loga zur einer Diskussion über das Thema mit dem Leeraner Stadtbaurat Carsten Schoch gefolgt. Schoch konnte nicht alle Besucher nach einer zweistündigen, kontroversen Diskussion zufriedenstellen, aber er konnte klar machen: „Wir wollen die Auswüchse verhindern."

Voll besetzt war die Begegnungsstätte am Logaer Weg. Bild: Schröder

Voll besetzt war die Begegnungsstätte am Logaer Weg. Bild: Schröder

Leer – Das Thema Lückenbebauung bewegt die Menschen in Leer: Fast 80 Männer und Frauen waren der Einladung des SPD-Ortsvereins Loga zur einer Diskussion über das Thema mit dem Leeraner Stadtbaurat Carsten Schoch gefolgt. Schoch konnte nicht alle Besucher nach einer zweistündigen, kontroversen Diskussion zufriedenstellen, aber er konnte klar machen: „Wir wollen die Auswüchse verhindern.“
Das Thema bewegt die Leute in der ganzen Stadt, vor allem aber in Loga und Heisfelde. Das Problem: Wenn ältere Häuser verkauft werden, entstehen an deren Stelle zunehmend Bauten mit mehreren Wohneinheiten, die nach Ansicht vieler Kritiker nicht ins Wohnumfeld passen und obendrein die Nachbarn beeinträchtigen. „Das geht zu wie im ‚Wilden Westen’“, meinte ein Betroffener unter dem Beifall der Anwesenden, „die Stadt muss ein Stoppsignal setzen“.
Das sei nicht so einfach, meinte Schoch. Aus rechtlichen Gründen müsse man bei der Änderung von Bebauungsplänen sehr vorsichtig sein. Gegenüber den  70er oder 80er Jahren habe sich die Situation in Leer stark verändert: „Leer ist eine lebendige und attraktive Stadt. Die Nachfrage nach kleineren Wohnungen hat sich erhöht. Das führt dazu, dass auch in vorhandenen Siedlungen zunehmend Gebäude mit mehreren Wohnungen errichtet werden“, so Schoch, „ob wir das wollen oder nicht.“
Tätig werden will die Stadt vor allem  in den Stadtteilen, in denen es noch keine Bebauungspläne gibt. Dort könne man die Nachverdichtung bis zu einem gewissen Grade  steuern. „Aber wir haben auch eine Verantwortung für die Wohnungssuchenden in Leer“, meinte Schoch.
„Es war klar, dass an diesem Abend keine einfachen Lösungen gefunden werden können“, meinte Ortsvereinsvorsitzender Jochen Kruse in einem Fazit. „aber wir wollten unsere Teil zur Aufklärung in dieser komplizierten Materie beitragen. Das ist gelungen.“ Der Stadtbaurat bot Gespräche zu Detailfragen an, die an dem Abend in der Begegnungsstätte für Körperbehinderte im Logaer Weg ebenfalls geäußert wurden.