Leer – Immer mehr Leeraner haben schon schnelles Internet. Beim jetzt endenden Ausbau bekamen über 10 000 Adressen im Landkreis Leer das Angebot für einen kostenfreien Glasfaseranschluss bis ins Haus. Für dieses von Bund, Land und Kommunen geförderten Projekt hatte EWE den Zuschlag bekommen. Einzelheiten erläuterten Harald Krebs (Landkreis Leer) und Gerrit Pruss (EWE) bei einer Informationsveranstaltung des SPD-Ortsvereins Loga-Logabirum zum Thema „Schnelles Internet in Leer – wie sieht es aus?“ in der Begegnungsstätte des Vereins für Körperbehinderte am Logaer Weg.
„Von insgesamt 66 000 Adressen im Landkreis bleiben nach diesen 10 000 Adressen noch 6500 Haushalte im Landkreis Leer übrig, die unterversorgt sind, die also Internetverbindungen mit weniger als 30 Megabit pro Sekunde Übertragungsgrate haben. Damit sieht es in Leer ganz gut aus“, meinte Krebs.
Das nächste Ausbauprogramm des Landkreises ist in Vorbereitung. Derzeit wird die Ausschreibung vorbereitet. Auch weil die Bauwirtschaft sehr stark ausgelastet ist, kann es noch bis 2023 oder 2024 dauern, ehe dieses zweite Bauprogramm abgeschlossen sein wird.
Wie viele der 6500 Adressen dadurch einen Glasfaseranschluss bekommen können, werde erst das Ergebnis der Ausschreibung zeigen, denn die Fördermittel müssen ausreichen, so Krebs. Vorrang haben nach Einschätzung von Krebs und Pruss die Gewerbegebiete. „Dort darf es keine Probleme geben, sonst wäre der Betriebsstandort nicht zukunftsfest“, meinten sie. Der Bund hat bereits bis zu 30 Millonen Euro zugesagt. Weitere Zuschüsse kommen vom Land, vom Landkreis und von den kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Hauke Sattler, Ratsmitglied des Ortsvereins Loga-Logabirum und Haushaltspolitiker, ist sicher, dass die Stadt Leer ihren Teil übernehmen wird.
Nach dem Abschluss des zweiten Ausbauprogramms wird es immer noch ungünstig liegende Haushalte geben, die leer ausgehen. „Für sie streben wir Richtfunklösungen an“, sagt Krebs, so dass tatsächlich so gut wie jeder Haushalt in Leer relativ schnelles Internet haben wird – aber es kann eben noch dauern.
Einig war man sich darin, dass die Info-Veranstaltung mehr als die rund 30 Besucherinnen und Besucher verdient hatte. Noch lange nach der Veranstaltung diskutierten Besucher mit Pruss und Krebs an einer Karte die Breitband-Situation vor Ort.