Leer – Die Beschäftigten des Altenwohnzentrums ProSenis in Leer-Loga bekommen mehr Geld: Die Gehälter werden auf 92 Prozent des Tarifvertrags im öffentlichen Dienst angehoben. „Das ist weniger, als wir erhofft haben. Aber dafür hat der Tarifvertrag nur eine kurze Laufzeit, so dass die Verhandlungen für weitere Fortschritte bereits im Herbst beginnen“, sagte Reinhard Bansemeier, Vorsitzender des Betriebsrats von ProSenis in Loga, beim Besuch einer Vorstandssitzung des SPD-Ortsvereins Loga-Logabirum gemeinsam mit seiner Betriebsratskollegin Britta Hartmann.
Ziel des Betriebsrats und der Gewerkschaft Verdi, die die Verhandlungen führt, ist die Angleichung an den Tarifvertrag im öffentlichen Dienst (TvöD). „Wir werden euch dabei in jeder Form unterstützen“, meinte Ortsvereinsvorsitzender Jochen Kruse. Der Ortsverein und die SPD-Fraktion im Leeraner Rat hatten den Pro-Senis-Beschäftigten auch beim jetzt beendeten Arbeitskampf geholfen. „Wenn wir es ernst meinen mit der Wertschätzung der Pflegekräfte, dann müssen wir für vernünftige Arbeitsbedingungen und gute Löhne sorgen“, sagte Kruse.
Bansemeierr äußerte die Sorge, dass die gerade beschlossenen Lockerungen zu weiteren Corona-Ausbrüchen führen. Allerdings könne man die Lockerungen auch verstehen: „Wir wissen ja am besten, wie die alten Menschen unter den Beschränkungen gelitten haben. In den vergangenen Wochen sind wir zusammengewachsen, denn wir waren ja lange die einzigen Kontaktpersonen. Das hat uns zusammengeschweißt“, meinten Bansemeier und Hartmann.
Man beobachte, dass derzeit die wirtschaftlichen Aspekte beim Umgang mit der Corona-Epidemie dominieren. „Von der Wertschätzung für die Pflegekräfte ist derzeit nicht mehr so richtig die Rede“, so Bansemeier. Der SPD-Ortsverein will seinen Teil dazu beitragen, dass das nicht so bleibt: „Viele haben den Pflegekräften in Heimen, ambulanten Diensten und Krankenhäusern auf die Schulter geklopft. Es ist unsere Aufgabe, daran zu erinnern, dass es nicht dabei bleiben kann“, sagte Kruse nach einer langen Diskussion unter Corona-Abstandsregeln, „wir bleiben im Gespräch!“