Leer – Die Gruppe SPD/Grüne/FDP/Bluhm fordert die Kassenärztliche Vereinigung dazu auf, die Versorgung von Drogenabhängigen mit einer so genannten Substitutionstherapie im Landkreis Leer sicherzustellen. Anlass für den Vorstoß der Gruppe: Ein Facharzt wird demnächst in Ruhestand gehen, ein zweiter Facharzt folgt im nächsten Jahr. Falls sich keine Nachfolgerinnen oder Nachfolger finden, ist die Versorgung von Drogenabhängigen durch die Substitutionstherapie gefährdet.
Bei dieser allgemein anerkannten Therapie bekommen die Drogenabhängigen unter ärztlicher Aufsicht Medikamente wie Methadon, die die Drogen ersetzen und so eine Bekämpfung der Sucht ermöglichen. „Wenn diese Therapie nicht mehr angeboten wird, kann das im Landkreis Leer schlimme Folgen haben: Mehr Drogenabhängigen drohen Verelendung und Tod, der Schwarzmarkt weitet sich aus, die Beschaffungskriminalität steigt, Krankheiten wie Hepatitis oder HIV breiten sich aus, die Drogenszene wächst wieder. Das müssen wir verhindern“, meinen die Gruppensprecher Hermann Koenen (SPD) und Tammo Lenger (Grüne).
Derzeit werden rund 200 Drogenabhängige im Landkreis Leer mit der allgemein anerkannten und erfolgreichen Substitutionstherapie behandelt. 32 Ärzte verfügen über die notwendige Qualifikation für Substitutionsbehandlungen. „Wenn 20 Ärzte jeweils zehn Patienten übernehmen, ist das Problem gelöst“, meinen Koenen und Lenger.