Die Jusos und die SPD-Ortsvereine hatte zur Gedenkveranstaltung anlässlich der Befreiung des Vernichtungslagers am 27. Januar 1945 eingeladen.
Der Juso-Vorsitzende Jarno Behrens eröffnete die Gedenkveranstaltung und erinnerte in seiner kurzen Ansprache an die vielen Millionen Opfer der Nationalsozialisten. Ingo Lindemann vom 1. Sinti-Verein Ostfriesland, der Europaparlament-Abgeordnete Tiemo Wölken und der Landtagsabgeordnete Nico Bloem erinnerten an die schreckliche Vergangenheit, die Mahnung für die jetzigen und kommenden Generationen sein muss.
Erniedrigung, psychische und letztlich physische Vernichtung – alle, die nicht dem Menschenbild der Nazis entsprachen, wurden von der Tötungsmaschinerie erfasst. Die Opfer waren Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Juden, Sozialisten und Kommunisten, queere Menschen – um einige zu nennen. Ihnen allen sprachen die NS-Verbrecher das Recht ab, Mensch zu sein. Sie wurden aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Einstellung, ihrer Neigung, ihrer politischen Ideale oder ihres Widerstands gegen das NS-Regime umgebracht.
So sind wir alle aufgefordert, in Gegenwart und Zukunft gegen aktuelle rechtsextreme Kräfte zu kämpfen. Die Ausgrenzung von Menschen darf niemals wieder in der Gesellschaft akzeptiert werden.
Wir müssen uns den antidemokratischen und menschenfeindlichen Bewegungen entgegenstellen, die von rechtsaußen in Leer, aber auch sonst überall ihre vermeintlich einfachsten Lösungen und Vorurteile auf ihren Kundgebungen und bei anderen Gelegenheiten verbreiten. Denn deren Ziel ist es, die freiheitliche und demokratische Gesellschaft zu spalten und unsere Demokratie zu schwächen! Daran können nur Antidemokraten interessiert sein. Gerade in Zeiten mit Krieg und Gewalt ist es wichtig, entschlossen überall Hass, Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus entgegenzutreten.
Nach der Kranzniederlegung im Namen der Jusos und der Ortsvereine Bingum, Heisfelde-Nüttermoor, Loga-Logabirum und Stadt Leer am Denkmal sangen zum Abschluss alle gemeinsam das Lied „Moorsoldaten“.
